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Ergänzungen A
- Abflussgraben - Schaugraav
- Allüren - Fitütte
- Arbeitsanzug - Baserul
- aufhalten - tökke
- Aufnehmer - Dweil
- aufstossen - bökse
Im Gegensatz zu den normalen Entwässerungsgräben in der Niederung unterlag der Schaugraaf der "Schau" des Deichgrafen (Dickgräf)
Redaktion
9.7.2005
Bedeutungen:
1. Blödsinn
2. Einbildung
3. Allüren / verrückte Art
Verwandtschaft mit dem altfranzösichen "vertut" und dem englischen "virtue".
Diese Wörter bedeuten "Tugend". Bei "Fitütte" handelt es sich um "Tugenden"
in ironischem Sinne, also um "Untugenden".
Das ostniederländische Wort "Flantüten" hat genau dieselben Bedeutungen. Bei
dieser Variante wird angelehnt an das französische Wort "flatulence", das "Blähung"
bedeutet. Mit "niejmoodse Flantüten" wird "neumodischer Blödsinn" gemeint. Dieser
Ausdruck wird namentlich von konservativen Bauern oft benutzt.
Hans van den Bos 20.9.2008
Ich gehe davon aus, daß bekannt ist, daß es sich beim Baserul ursprünglich ausschließlich um die dünne dunkelblaue Katunjacke mit feinen weißen Streifen im Abstand von 2cm handelte, die von Bauern und Handwerkern (ich meine mich erinnern zu können sogar nur der Chefs) zu einer andersfarbigen, meist schwarzen Hose getragen wurde und zwar nicht nur bei der Arbeit, sondern auch als eine Art niederrheinischer Tracht.
Johannes Görtz
Solingen
6.7.2005
1. aufhalten
z.B. "Et borte gän Muijte, hej dej nit töcke, denn Börgermäster Jüppke
Jöke"
(aus: "Denn Elefant is doot" von Jupp Verhoeven)
2. sich zurückhalten, abwarten
z.B. "Dütt merrs erst noch en betje töcke"
3. zaudern, zögern
z.B. "töcke bej et Winnglass"
4. sich holpernd bewegen
(wie z.B. ein Hase oder ein Stieglitz)
englisch:
"to tuck" = Falten ziehen
"tucker" = Hersteller von gefalteten Kragen
Standard Niederländisch:
"tukken" = zucken
z.B. "de dobber tukt" bedeutet: der Angelkork zuckt.
Das ostniederländische "tückern" hat die selben Bedeutungen wie das
niederrheinische "töcke".
Die Einwohner der ostniederländischen Region Twente werden wohl
als "Tückers" bezeichnet weil sie zurückhaltend sind, sich abwartend
benehmen.
Kleve, den 12.06.2008
Hans van den Bos
Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte in der Rubrik Platt erklärt; den Begriff Dweil erklären. Ein Dweil ist ein Aufnehmer dieser wurde meist am Samstag für die Hausarbeit benutzt. Früher gab es das Ritual immer am Samstag vor dem heiligen Sonntag alles sauber zu halten. Nächster Begriff: Schotteschlätt, dies ist der Begriff für ein Spültuch, diese waren aus Baumwolle, der Schotteschlätt wurde am Spüllsteen (Spülstein)benutzt. Nachteil war das sie sehr fusselten. Vielen Dank! Ich finde ihre Seite ist eine Bereicherung, denn leider geht unsere Sprachkultur verloren.
MFG Martin Schwerdfeger Kleve
24.1.2013
“bökse” bedeutet: aufstoßen, rülpsen.
Der Begriff “bökse” hängt wohl zusammen mit “Bock”. Ein Ziegenbock macht typisch stoßende Bewegungen mit den Hörnern.
Das niederländische “bokken” bedeutet: sich widerspenstig verhalten. Das hochdeutsche “ausbüxen” bedeutet: sich plötzlich aus dem Staube machen.
In allen Fällen kann man eine Verbindung mit “stoßen” legen.
Im gesamten niederländischen Grenzgebiet sagt man für “rülpsen”: “bükse”. In Brabant (NL) sagt man: “bure” oder “opripse”. Ostniederländische Mundart: “böln” oder “bülkn”.
Offenbar ist “bökse/bükse” typisch für die kleverländische Dialektgruppe. Die Mundart stört sich eben nicht an Staatsgrenzen.
Kleve
22.10.2007
Hans van den Bos