Ergänzungen S

Der Begriff Saal oder Sool läßt sich zurückführen auf "Sold" also auf den Lohn für etwas.

In der Mundart wird ein Schmetterling angedeutet als:
Panneflieger (Egon Schönberner)
Panneflögel, Pannevogel (Van Aewerdäss bes Wilewaj)

Der Panneflieger heißt nicht so weil er “auf die Dachziegel” fliegt, sondern wegen seinen flachen, dachziegelförmig aufeinander liegenden Flügeln.

Eine abgeleitete Bedeutung von Pannevogel ist: “grosse Kopfschleife”.

Panneflieger u.s.w. ist einzigartig für den Niederrhein. An der niederländischen Seite der Grenze sagt man: “Vliender” (Standard Niederländisch: “vlinder”).

14.10.2008
Hans van den Bos

Ursprünglich bedeutet "Knoos" (Knoas/Knaas): kleine Beule. Jetzt wird damit nur
noch "stechendes Insekt" gemeint, das bei seinem Opfer kleine Beulen
verursacht.
"Van Aewerdäss besWilewaj" und Hans Polders übersetzen "Knoos" als: Mücke.
Hans van den Hatert gibt in seinem Dialektwörterbuch der Nederbetuwe (NL)
für "Knoas" die Bedeutung: Stechfliege.
Dick van Altena (Overbetuwe, NL) meldet daß auch in seiner Region "Knoas"
eine Mücke ist. In übertragendem Sinne wird da mit "Knoas op de Kopp"
gemeint daß jemand nur noch ein winziges Häuflein Haare auf dem Schädel hat.
Das WNT (Woordenboek Nederlandse Taal) umschreibt "knaasjes" als: sehr kleine,
blutsaugende, stechende Mücken (Ceratopogonidae), manchmal zu Unrecht als
"Sandfliegen" angedeutet.
Das WNT behauptet, das Wort "Knaas" gäbe es nur in der Provinz Gelderland (NL).
Das stimmt nicht. Auch in Nord-Ost Brabant und Nord-Limburg (NL), und
am unteren Niederrhein ist das Wort bekannt. "Knoos/Knoas/Knaas" ist
somit gesamt kleverländisch. Gelderland hat hier nicht das Monopol.
In Plattsatt wird "Knoos" übersetzt als: Schnake. Hier liegt ein Irrtum vor:
eine Schnake kann lästig sein, es ist aber kein stechendes Insekt das Beulen
verursacht.

26.08.2007
Hans van den Bos

Schoddel = Schüssel + Schlätt = Tuch

neben dem Schoddelschlätt kennt man noch das

Koppschlätt = Kopftuch
Plökkschlätt = ein Tuch in das man etwas einschlägt
Schlättje = Ziertuch
En Schlättje drömdraaije = eine Sache vertuschen

sprechen - keuern

Die Bedeutung ist: "gemütlich und oberflächlich reden", "plaudern".
Das standard niederländische "kuieren" bedeutet nicht "plaudern", sondern:"langsam und entspannt spazieren". Man kann z.B. an der Rheinpromenade entlang "kuieren".
In der ostniederländischen Mundart hat "keuern" (sprich aus "köjjern") eine doppelte Bedeutung: sowohl "langsam und entspannt spazieren" als: "langsam und entspannt reden" (das Letzte ist nicht unbedingt oberflächlich, es kann auch philosophisch sein).
Eine witzige ostniederländische Redensweise mit "keuern" ist:
"Du keuers ja so as t ne Koh ut t Gatt fallt". Wörtlich ist das: "Du redest ja so wie
es bei einer Kuh aus dem Hintern kommt". Das heißt: "Du ponierst allerhande ohne Begründung" (so wie eine Kuh ihren "Flatz" deponiert), oder: "Was Du da behauptest, ist nicht gut durchdacht".

04.02.2007
Hans van den Bos

Anders wie das verwandte Wort “keuere”, das “plaudern” oder “sich gemütlich unterhalten” bedeutet, und “proote” das “reden” in neutralem Sinne ist, wird mit “sprääke”: “sprechen” in mehr formellem Sinne gemeint:Sprechen: ein gutes Gespräch führen.
z.B.: ostniederländische Mundart: “sprekken met miene Kammeröä” ist: “ein gutes Gespräch führen mit meinen besten Freunden”.Sprechen: eine Rede halten.
z.B. “de Könnegin dö sprekken” bedeutet: “die Königin hat eine Rede gehalten”, und ein “Sprekkerd” ist ein Redner.Sprechen: sich gründlich auseinandersetzen.
z.B. “ik sprekk u noch wa”, “darüber werden wir noch weiter diskutieren”.

04.08.2008
Hans van den Bos

von:Monika Lange
aus: Kleve-Reichswalde
mail hel-mo-lange@t-online.de

Ein Straßenkehrer - jemand von Städtischen Straßenreinigung wurde früher bei uns als: Pärdsköttelschraaper bezeichnet.

21.10.2007

Die Bedeutung ist etwa: "stürmisch".
Worterklärung:
"bus-" hängt zusammen mit dem veralteten "beuse" = "schwellen" (oder "sich dick machen":
sich aufregen, sich besaufen). Es kommt von dem alten indo-europäischen Wortstamm
"bhus-".
"Bast" ist "Rinde", es steht auch stellvertretend für den Bauch oder den ganzen menschlichen Körper.
Ein "Busbast" wäre also ein "Schwellwanst". Stürmisches Wetter kann in übertragendem
Sinne als "schwellwanst-ähnlich" bezeichnet werden.
"busbaste" verweist auf wildes, stürmisches Wettertreiben, auch wohl auf das lärmende
Umhertollen von Kindern. "busbasterig" ist verwandt mit dem ostniederländischen "biesterbeusereg", das eine ähnliche aber keine identische Bedeutung hat: nicht "schwellwanst-ähnlich" sondern "sich schlimm dick machend". In beiden Fällen handelt es sich um die Bezeichnung einer Wetterlage. "busbasterig/biesterbeusereg Weer" bedeutet genauer gesagt "unruhiges Wetter mit vielen Windstössen (mal hin und mal her, wie ein lärmender Betrunkener)". Ein Orkan wie Kyrill ist zu stark und zu systematisch um als "busbasterig/biesterbeusereg" bezeichnet zu werden.
Die Variante "bujbaste" die man in "Van Aewerdäss bes Wilewaj" findet, kommt daher
dass man zu Unrecht eine Verbindung sah mit "Buj" = "kurzer, heftiger Regenschauer".
"busbaste" ist wohl die ursprüngliche Variante.

Ich wurde auf das niederrheinische "busbasterig" aufmerksam gemacht von Herrn Julius
Lorenz (Emmericher Eyland) nachdem er die Worterklärung von "Bollebeuske" wie
veröffentlicht in Plattsatt gelesen hatte.

21.03.2007
Hans van den Bos

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